ein jahr der vielen versuche ? gut funktioniert hat dann die Ausstellung der Berliner Stiftung für Jugendkulturen “Der z/Weite Blick”. Ahmed hat irgendwann aufgehört. Ist ausgewandert. Nach Stuttgart. Arbeitet seither in der Fabrik. Wird gut bezahlt. Wir sind gescheitert an umfangreichen Versuchen seine in Tunesien erworbene und in Deutschland vom Prinzip her anerkannte Lizenz zum Haareschneiden wirklich und endgültig in einen Meistertitel zu überführen. Der Titel sei anerkannt, aber habe denn die Schule auch ein staatliches Zertifikat ? Leider war es aus Tunesien nicht beizubringen. Auch das örtliche Gewerbeamt hat nach anfänglicher Geduld uns unmissverständlich klar gemacht, dass auch “Spenden”, gegen die Ahmed bis hierher Haare geschnitten hatte, “Geld” seien und von daher ein weitermachen wie bisher unmöglich sei. Eine Weile haben wir noch weiter hinter verschlossenen Fensterläden haare geschnitten und geraucht… aber dann – Stuttgart.
Eine dunkelkammer und fotostudio: immer wieder kommen menschen, die genau die morbidität und patina der quasi leerstehenden und ungenutzen häuser schätzen, die mich im innersten treiben. leider ist es nicht leicht, genau die richtige lebensenerige, den richtigen und gemeinsamen zeitpunkt zu finden … eine ausstellung von venezulanischen künstlern z.b. wurde viel diskutiert und ist nie richtig angekommen. Mein vorteil jedoch bleibt: eines nachmittags komme ich die straße entlang und die markise ( aus den 20er jahren ?) ist ausgeklappt. Ich hatte sie für nicht existent gehalten. Einer der künstler jedoch ist einfach darauf zugegangen und hat sie ausgeklappt. Sie lebt und funktioniert. wunderschön. und dankeschön!
der z/Weite blick
der z/Weite blick
SZ-Zittau 13.08.2019
13:00
So wird das ehemalige Fischhaus belebt
Für vier Monate ist in dem Zittauer Haus eine Ausstellung zu sehen – und bildet den Auftakt für ein Projekt. Dabei geht’s um Vertreibung, Flucht und Ankunft.
So sieht eines der gestalteten Schaufenster im ehemaligen Fischhaus aus.
© Museum
Die Schaufenster des ehemaligen Fischhauses auf der Inneren Weberstraße sind belebt und zeigen Arbeiten venezolanischer Künstler und Aktivisten, die sich auf verschiedene Weisen mit der Krise ihres Landes auseinandersetzen. Seit Mai schon ist die Ausstellung sichtbar, am kommenden Freitag sind ab 11.30 Uhr die Kuratorin Franziska Pohl und einer der Künstler vor Ort, um das Anliegen zu erklären.
Es ist der Auftakt für das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt “Entkommen – das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft” und wird gestaltet von den Städtischen Museen Zittau und der Hillerschen Villa.
Im Mittelpunkt der Kunstaktion steht Venezuela, im Besonderen die in Zittau lebenden Venezolaner und die 2019 gegründete Künstlergruppe “La Junta” (deutsch: die Vereinigung) aus der Stadt Maracaibo. Sie wollen gemeinsam künstlerisch auf sozial-politische Missstände hinzuweisen, wie die Veranstalter mitteilen.
In den ausgestellten Werken setzen sich die Künstler mit der politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise im eigenen Land auseinander. Alle Werke stehen nur als digitale Reproduktion zur Verfügung, da ein Versand aus dem südamerikanischen Land nicht möglich war.
https://www.saechsische.de/so-wird-das-ehemalige-fischhaus-belebt-5105738.html